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Forderungen

Unsere Forderungen entstehen in einem offenen, hierarchiearmen Prozess. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, an ihrer Gestaltung mitzuwirken. Die hier bereits veröffentlichten Forderungen sind als ersten Entwurf und vorläufige Momentaufnahme zu verstehen, bis mehr Menschen in die Konsensbildung mit einbezogen werden konnten.

1. CO₂-Budget zum 1,5-Grad-Limit einhalten

Damit Ravensburg seinen Anteil am Pariser Klimaabkommen einhalten kann, darf die Stadt Ravensburg nur noch 1,8 Millionen Tonnen CO₂ emittieren. Die Stadt muss verbindlich festschreiben, dieses Restbudget nicht zu überreizen, sich sektorielle Jahreszwischenziele setzen, jährlich öffentlich über den Fortschritt Bericht erstatten und Steuerungsinstrumente zur Nachjustierung vorsehen. Momentan plant die Stadt, mehr als das Doppelte zu verantworten. 

2. Angemessene Verkehrswende

a) Autofreie Innenstadt

Autos nehmen uns in der Innenstadt wertvollen Platz, senken die Aufenthaltsqualität und führen immer wieder zu Unfällen. Bis auf Liefer- und Taxiverkehr sowie Anwohner*innen soll daher unsere Innenstadt zur autofreien Zone erklärt werden. Die dann nicht mehr benötigten Parkplätze sollen nach den Ergebnissen eines stadtweiten Ideenwettbewerbs sinnvoll umgewidmet werden.

b) Ambitionierter Ausbau der Radinfrastruktur

  • in der ganzen Stadt muss ein umfangreiches Radvorrangnetz entstehen
  • Es muss mehr Radwege geben. Diese sollen sicher für jede/n Verkehrsteilnehmer/in sein, sodass keine Konfliktsituationen entstehen können.
  • Radschnellwege: Gut ausgebaute und direktere Verbindungsradwege zwischen den Orten in der Region
  • Mehr sichere Abstellmöglichkeiten, etwa auch im Marienplatzparkhaus

Ein Anfang hierfür wären gezielte Markierungen und Beschilderungen. Beispielsweise könnten Straßen als Fahrradstraßen deklariert werden und Schutzstreifen für Radfahrende aufgemalt werden.

c) Verbesserung ÖPNV

Starker Ausbau des ÖPNV. Auch in den ländlichen Raum, Ein Park and Ride solltevor der Wangenerstr. entstehen mit der Möglichkeit auch bspw. TWS Räder zu mieten. Auch durch die Nutzung von Mobilitätsapps können umweltfreundliche Routen bzw. Verkehrsmittel ermittelt werden. Ein Vorbild hierfür ist Trafi: www.trafi.com

d) Rückbau der Autoinfrastruktur

Es reicht nicht nur die Rad- und ÖPNV-Infrastruktur auszubauen, dann umso mehr Menschen vom ihre Autofahrten reduzieren umso Lehrer werden die Straßen. Daraus resultiert, dass es am Ende genausoviel Autoverkehr wie vorher gibt. (zitat) So führt eine Umwandlung von Auto Straßen, mit mehreren Spuren in jede Richtung, hinzu jeweils einer Autospuren pro Richtung langfristig zu einer Reduzierung des privaten Autoverkehr, wenn parallel auch Sozialgerechte alternativen geschaffenen werden. Einfach und schnell umsetzbare Alternativen sind beispielsweise die Umwandlung von Autospuren im Bus- und Fahrradspuren.

Egal ob ÖPNV oder motorisierter Individualverkehr: Das Resultat von mehr Verkehr ist mehr Verkehr.

Autofahren muss unattraktiver werden, damit Umsteigen auf klimafreundlichere Bewegungsmittel einen Sinn macht. Umso mehr Menschen auf ÖPNV umsteigen, umso attraktiver wird Auto fahren. Ohne Anreize gegen das Auto freuen sich Autofahrer*innen über jeden Menschen der umgestiegen ist. Schließlich bedeutet das: Mehr Parkplätze usw. Ein Art des Entgegenwirkens hierzu könnte sein, die Parkplätze in der Innenstadt teurer zu gestalten.

Der Baubürgermeister Bastin hat sich hierzu in der Zeitung geäußert. Schwäbische Zeitung: „Außerdem soll ab 2030 jeder Autofahrer nur noch ein Drittel so viel durch die Gegend kurven wie jetzt. Das könne nur funktionieren wenn man die Stadt attraktiver für Busnutzer, Radler und Fußgänger macht - und zugleich unattraktiv für Autofahrer.“

Alle öffentlichen Parkplätze in der Stadt müssen kostenpflichtig werden. Kostenlose Parkplätze für Autos sind eine sehr teure Subvention des Autoverkehrs. Besonders wichtig wäre es, das Parken auf dem Parkplatz der Oberschwabenhalle kostenpflichtig zu machen.

e) Politik der kurzen Wege

Letztendlich ist Verkehr vermeiden der einzige Weg wenn die Mobilität gleichzeitig erhalten werden soll die verminderung der Wege die jede*r einzelne zurücklegen muss. Z.B. durch eine dezentrale Versorgung mit kleinen Läden.

3. Altdorfer Wald erhalten

60 ha des Altdorfer Waldes soll aufgrund von Kiesarbeiten gerodet werden. Der Altdorfer Wald ist die grüne Lunge Oberschwabens, größtes Naherholungsgebiet im Landkreis und einer der Hauptgestalter des örtlichen Klimas

Eine Durchführung der Kiesabbaupläne im Altdorfer Wald würde bedeuten: Abholzung von mind. 60 ha Wald (entspricht der Größe von über 80 Fußballfeldern) und Beseitigung von Waldboden, der ein unverzichtbarer Speicher für Wasser, Schadstoffe und CO² ist Gefährdung der einmalig reinen Quellwasservorkommen in Vogt und Weissenbronnen für die mögliche Versorgung von bis zu rund 100.000 Menschen. Zusätzlich Speisung der Trinkwasserversorgungen von Waldburg, Schlier und der TWS (Weingarten und Ravensburg) Zerstörung der durch Eiszeiten geschaffenen Geoformationen und Moränenlandschaft (Waldburger Rücken); Höhenzüge von bis zu 50 m werden unwiederbringlich verschwinden und Abbaugruben von 40 m Tiefe (= Gebäude mit 12 Stockwerken) mit Abbruchkanten bis zu 90 m entstehen

Es wäre ein brachialer Einschnitt in die Pflanzen- und Tierwelt, sowie ein Wegfall des für die seelische und körperliche Gesundheit so wichtigen Naherholungsgebietes Auch würde es bedeuten, dass der Schwerlastverkehr weiter zunehmen würde und die in den angrenzenden Gemeinden durch Zu- und Abtransport durch unzureichenden Verkehrswegen fahren würde.

Den Abbau dieser einmaligen Kulturlandschaft zur Steigerung der Exportgewinne der Kiesindustrie für Österreich und die Schweiz verurteilen wir gezielt und halten es für streng verwerflich. Wir verlangen, dass der Altdorfer Wald geschützt und nicht gerodet wird.

Quelle: https://www.openpetition.de/petition/online/hilf-mit-den-altdorfer-wald-zu-schuetzen

4. Regionalplan an Wissenschaftliche Forderungen anpassen

a) Klimagerechte Verkehrswende

Klimafreundliche Energie- und Verkehrswende – mehr Bus- und Bahn-Verbindungen, Fahrrad- und Fußgängerwege.

b) Lokaler Wald- und Trinkwasserschutz

Einen regionalen Grünzug „Altdorfer Wald“ – auch in der für den Wasserschutz und die Biotopvernetzung so wertvollen „Südhälfte“ – und als Startschuß für ein Landschaftsschutzgebiet ohne Kies- und Torfabbau.

c) Zukunftsgerechter Umgang mit Ressourcen

Weniger Energie- und Rohstoffverbrauch. Förderung erneuerbarer Energien.

d) Keine Bodenversiegelung

Ein Wachstum in der Region können wir durch keine Maßnahmen ausgleichen, denn wir müssen z.B. den CO2 Ausstoß pro Jahr um min 13% Prozent reduzieren um mit 50% Wahrscheinlichkeit das schlimmste zu verhindern. Jedes Wachstum macht das Erreichen der Klimaziele noch unrealistischer!

e) Konsequenter Artenschutz

Stärkung der Biodiversität, da es einen massiven Rückgang an Insekten in Baden- Württemberg gibt. Bei der Vogel-Population sind es im Bodenseeraum minus 25%.

f) Naturschutzgerechte Landwirtschaft

Mehr Vorrangflächen für Natur-, Boden- und Wasserschutz sowie nachhaltige Landwirtschaft.

5. Öffentliche Positionierung zu einer angemessenen Verschärfung des Klimaschutzgesetzes von Baden-Württemberg

Die Baden-Württembergische Landesregierung hat sich das Ziel gesetzt, bis 2030 42 % weniger Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990 auszustoßen. Damit würde sie nicht einmal die Ziele der EU einhalten, welche bis 2030 … weniger Ausstoß vorschreiben. Wir fordern eine offizielle Positionierung gegen dieses Vorgehen.